Samstag, 29. November 2008

Delfin Knuddeln!


Letzte Woche waren wir mit unseren Zwillings Japanern Miki und Maki in Nara, wo wir die heiligen Rehe knuddeln konnten die dort frei in der Stadt herumkugeln (weil sie so dick vom ständigen Fressen sind!). Wir waren bei einer Menge Tempel und zum Ende ein großes Macha-Eis essen!

Kurz darauf sind wir mit Non nach Osaka gefahren, das an Größe und Verrücktheit sehr nah an Tokyo herankommt. (und die Nacht vorher habe ich die komplette Serie Hana Kimi auf Japanisch durchgeschaut! Muhahaha! Endlich ohne Untertitel! ^^).



In Osaka waren wir beim Osakajo, wo Non vor den Tauben geflüchtet ist und danach sind wir auf den deutsche Weihnachtsmarkt und auf den Osaka Tower. Von dort oben hatte man eine geile Aussicht und der Boden war mit leuchtenden und fluoreszierenden Steinen gepflastert, während einen das Schwarzlicht in grinsende O-Bake (Ghost) verwandelt hat!

Der nächste Event war dann das Doshisha Matsuri, mit Musik, Fressbuden und ner Menge hübschen Japanern, die sich endlich mal getraut haben einen anzusprechen, weil sie einem jeglichen Mist verkaufen wollten! (Schlimmer als auf dem Polenmarkt!)

Auf jeden Fall bin ich um die zwanzig mal auf und ab gelaufen, mit Katja, dann mit Non, mit Natsuki, mit Shun … irgendwann kannte jeder Stand mein Gesicht, glaube ich. Am Besten waren die zwanzig Okama (Männer die als Frauen verkleidet sind und von denen wir uns in der Rikusha haben rumziehen lassen LOL), die Möchte-Gern-Boxer und die Zauberschule für Kids! ^^

Am Tag darauf ging es dann nach Ise, einer Stadt (Ha! Von wegen Stadt, ein DORF!) am Meer. Nach fünf Stunden (!!) Fußweg zum Minshuku, haben Katja und ich uns dann nur noch die Meotoiwa angeschaut, zwei Felsen, die durch ein Band verbunden sind und somit die Verbindung von Mann und Frau darstellen, ehe wir ins Bett gefallen sind. Freitag sind wir dann Morgens zum Meer und dann zur Iruka Shima (Dolphin island), wo wir eine Seehundschau angucken konnten, an einem einsamen Inselstrand rumhüpfen konnten UND einen Delfin streicheln durften! Yea!

Auf dem Rückweg haben wir die Möwen vom Boot aus gefüttert und sind in den Suizokan, ein großes Aquarium, in dem wir auch noch Seehunde streicheln durften und von Tintenfischen begrabscht worden sind.



Dann habe ich mich noch fast von einem Auto überfahren lassen (scheiß Linksverkehr!) und wir sind abends noch ins Rotenburo (ein aus Steinen gebautes Freibad).

Am Letzten Tag waren wir morgens noch mal am Meer, ehe wir in die Oharai-Machi gefahren sind (und wir hatten zum dritten mal den Bus für uns ganz alleine, weil einfach NIEMAND nach Ise will! Nur der blöde Plüsch-Hund an der Burg hat uns wieder gewunken) und von dort aus sind wir abends wieder nach Kyoto.

Montag, 10. November 2008

Ein Horst und ein Nabe San! ^^

Shoppen in Kawaramachi, Essen mit Non und natürlich das Yamashina CAMP! Nons Freundin Yuri hat für mich einen Stich aus dem Greifautomaten geholt (Nee, nee Onisan!), nach vieler Überredungskunst seitens des Verkäufers (der uns den Stitch auf Wunsch immer genau so hinlegte wie wir ihn wollten) hatten wir ihn dann auch endlich und konnten gemeinsam Purikura machen. ^^

Am nächsten Tag hab ich mich mit Katrin auf die Suche nach HORSTS gemacht! Muhahaha! (in Japan gibt es Hosts, das sind aufgestylte Jungs, die für eine UNMENGE an Geld mit einem Essen gehen und so
tun als wäre man die schönste Frau auf der Welt!)!

Natürlich wollten wir sie nur fotografieren, aber da das sicher auch schon Geld gekostet hätte, haben wir es gelassen. ^^
Mit meinem Gastbruder habe ich in einer Stylerzeitschrift NABE San entdeckt (übersetzt: Herr Topf), das ist wohl der neueste Hit von Pottschnitt-Frisur und sieht soo was von
sch…ße aus!!! ;) Da können sich die HORSTS noch was von abgucken!

Am WE waren ich und Katja dann in einem Camp das für Austauschstudenten sein sollte. Nun ja, wir waren die einzigen Deutschen mit ca. 20 Chinesen! Fazit: wir gehen nächste Woche mit zehn Chinesen essen! Es war aber echt cool (abgesehen davon dass ich keine 3 Stunden geschlafen habe), wir haben eine Menge Kennenlernspiele gemacht, uns über die Welt und Politik ausgetauscht, sind gewandert und haben Bilder gebastelt.
Bruce Lee war auch dabei! Nähere Erklärungen müssen leider der Kompliziertheithalber ausbleiben … aber er WAR dabei! ;)


Heute habe ich dann auch meinen Flug nach China gebucht! Vom 20. Dez bis zum 30. wird also in China gefeiert (inkl. Weihnachten) und Silvester geht’s dann nach Tokyo! 

Samstag, 1. November 2008

About becoming Japanese ...

Jetzt ist schon ein Monat um und es hätten auch nur drei Tage sein können. Heute waren wir beim Ginkakakuji und gestern auf einer äußerst amüsanten Halloweenfeier. Japaner lieben es scheinbar sich zu verkleiden, ob komplett mit Klopapier eingerollte, oder nur in String, Kostüm ist Kostüm!


Wir haben auch selbst Süßigkeiten aus der Mame-Bohnenpaste herstellen können (die waren fast zu schön, zum Essen!) und schlagen uns nun wöchentlich mit bis zu 5 Tandempartnern herum. Einige unserer Tandems können gerade mal Guten Tag auf Deutsch sagen, wohingegen andere schwer dazu zu bringen sind überhaupt mal ein Wort auf Japanisch zu sagen.




























Ich bin auch endlich mal dazu gekommen mit Roxy skypen zu können und sehe mich inzwischen als Stammgast bei Kattis Gastfamilie, die schon durchgehend ein Futon für mich bereitliegen haben (habe ich erwähnt, dass Katjas Gastvater ein Ninja ist? ICH bin auf jeden Fall davon überzeugt! ER streitet es noch ab! ^^).



Letzte Woche ist extra eine Freundin gekommen um uns zu helfen unsere Kimonos anzuprobieren (alleine ist das ja mal absolut unmöglich!). Und dann haben wir noch welche geschenkt bekommen …

Naja, auf dem Jidai Matsuri hat es leider geregnet, aber das Wetter ist hier noch vergleichsweise schön! Gestern durften wir den Trommel Circle bewundern und die unglaubliche Leidenschaft ihrer Mitglieder (jetzt will ich auch trommeln!).


Und wir waren in der berühmten Teeschule Urasenke (da dürfen sonst nicht mal Japaner rein!) und wie Katja und ich natürlich so sind, haben wir uns gleich auf den Platz gesetzt wo die Kanadischen Prinzen, ein Scheich und die Thailändische Königin saßen (und NEIN, das durften wir natürlich NICHT!). Der Teemeister jagte uns also auf die „billigen Plätze“, da saßen zum Beispiel deutsche Politiker (fragt mich nicht! Hab ich Ahnung von Politik??) und irgendwelche Musiker (hab ich etwa Ahnung von Musik??)!!

PS: haben Japaner schon mal was von Heizungen gehört??!!*brrrrrr*


Dienstag, 14. Oktober 2008

Matsuri und Helden!














Heute war unser erster richtiger Schultag auch wenn im Unterricht eher die nächste Woche geplant wurde. Letzte Woche wiederum war schon wieder einiges los, unter anderem waren wir mit unserer Gruppe bei einem berühmten Tempel (dessen Namen ich natürlich vergessen habe!) und sind einem Bukkyo Circle beigetreten (Ok, das klingt jetzt etwas wie eine Sekte, aber das ist nur eine harmlose „Wir sprechen über Buddhismus“ Gruppe mit dem geheimen Ziel Spaß zu haben und Leute kennen zu lernen!). Da das noch alles auf Japanisch funktioniert war es besonders lustig und die zwanzig dazugehörigen Jungs haben gestern auch noch groß für uns Mädels gekocht. Da Flow am Wochenende da war, waren wir Freitag auf einem Music Award am Kyoto Eki und Katti durfte unter anderem in einer spontanen Tanz-Gruppe mitmachen. Ich konnte mich drücken, indem ich sie dabei gefilmt habe. Das und weitere Events fanden übrigens auf einem der vielen Hochhäuser statt.

Kattis O-jisan ist sehr nett und ist mit uns am nächsten Tag auf ein großes Straßenfest gegangen wo lauter geschmückte Wagen durch die kleinen Straßen gefahren sind. Ich weiß nicht warum, aber an dem Tag beschloss die kleine japanische Gesellschaft dass die Gaijin (Ausländer) besonders interessant sind und wir sind nicht nur alle 5 Minuten von zehn Leuten fotografiert worden, sondern wurden sogar in ein Haus eingeladen, wo wir von der Veranda aus direkt in die Umzugswagen reinschauen konnten. Auch die Partymitglieder fanden uns wohl sehr toll, denn keiner wurde so oft mit Glückbringern, Fahnen und Süßigkeiten beworfen wie wir (das war sicher der Plan der Familie die uns eingeladen hatte! Der sich häufende Berg war recht stattlich!).

Danach sind wir noch mit einem Dampfer über den Otsu-See gefahren und am Tag darauf waren wir noch beim Kinkauji Tempel und noch ein Mal beim Kiyomizudera mit Flow. Zum Dank, dass ich bei ihr schlafen konnte, hat Katti sich dann tags darauf bei meiner Gastfamilie einquartiert. Zusammen haben wir dann versucht meinen Japanern das äußerst schwere Wort „erörtern“ bei zu bringen, wobei sie aussahen als müssten sie sich jeden Moment übergeben.
Die ersten Postkarten sind geschrieben und wir haben schon viele Japaner kennen lernen können. Morgen gibt’s dann auch endlich ein Handy! Yosh!

Sonntag, 5. Oktober 2008

Kyoto ha utsukushii - Kyoto ist wunderschön!














Gestern sind Katti und ich von Saitama nach Tokyo gefahren, was mit unserem ganzen Gepäck beinahe ein Ding der Unmöglichkeit dargestellt hat. Insbesondere als wir versuchten während der Rush-Hour in den Zug rein, bzw. wieder RAUS zu kommen. Zwischendurch waren wir wie Sardinen eingequetscht .

Endlich waren wir dann beim Shinkansen, wo uns Yuumi und Orie verabschiedeten. Die Fahrt dauerte dann nur knapp zwei Stunden, hatte aber einen Preis von einem Flug nach Spanien (hin UND zurück!) und dann mussten wir vom Kyoto-Bahnhof auch noch zum Imadegawa Campus.


Bald kamen die Gasteltern um uns abzuholen. Mein Haus hier ist sehr groß und die Familie schon relativ westlich eingestellt. Die Katze Runa hat letzte Nach schon in meinem Bett geschlafen, was sehr an meine Kamikatze erinnert und morgens haben noch zehn andere Katzen in mein Fenster geschaut. Zum Frühstück gab’s auch Gott sei Dank keine Reis sondern zuckrige Brötchen. Auch sind sämtliche elektronische Geräte mit englischen „Don’t touch“ oder "Please push" Begriffen beschriftet, was wohl daher kommt, dass scheinbar seit einigen Jahren ständig Austauschstudenten hier leben. Auf jeden Fall sind bis jetzt alle sehr nett und ich hoffe dass es so schön bleibt wie es bis jetzt war.
















Gestern waren wir beim Kiyomizudera Tempel und erwischten den letzten Tag bevor dieser für 25 Jahre geschlossen wird. Das nennt man Glück gehabt!
Ich habe mich auch schon drei mal verlaufen! Check! Sowie typische Kyoto Süßigkeiten gegessen und mir auf einem Basar für Antike japanische Sachen einen Kimono gekauft. Auch wenn ich ihn nicht selber binden kann ... ^^


Meine Uni ist sehr alt und schön und Kyoto ist wirklich, wirklich "utsukushii".








Freitag, 26. September 2008

Die erste Woche















Spannender wurde es als ich mit Katja nac
h Ochanomizu gefahren bin um Orie zu treffen. Nach drei Mal Umsteigen, verdutzten und begeisterten Japanern die wohl noch nie zuvor einen Gaijin gesehen hatten und einer relativ einfachen Suica-Zahlungs-Methode (draufpacken *PIIEP* Bahnfahren; fertig!) waren wir dann auch da.

Mit Orie sind wir dann zur Meiji Daigaku gegangen und sie hat uns die Mensa im 17. Stock gezeigt, uns zu den anderen Ryogakusei (Austauschstudenten) in den Einführungskurs gesteckt, wo ich dann den ersten schicken Japaner (der sich später als Chinese namens „Kuchen“ herausstellte *seufz*) kennen lernte und eine Chinesin die mir lauthals verkündete, dass sie Deutsche und somit insbesondere mich sehr lieb habe („Daisuki, Daisuki!“).

Naja, Welcome to Japan!
Dann sind Katja und ich in den 23. Stock, den nicht
mal die Studenten der Meiji betreten durften (Muahahah) und standen dann mit unseren kurzen Hosen und Rucksäcken zwischen den ganzen Kimono-Anzug-Japanern die ihren Abschluss ziemlich festlich feiern wollten *ähem* - Tsuite nai no ….

Orie hielt eine schöne Rede (von der ich leider nur wenig verstanden habe …) und weil auch noch ein berühmter Star (Yamapi) gerade Abschluss hatte waren wir auch gleich noch im Fernsehen … Gaijin sasuga (Typisch Ausländer)!




Danach ging es dann zum Nomikai (All you can drink)




Und zwar mit den ganzen Austauschstudenten (Man
merke: in Japan beginnt man um 17.00 zu feiern und fährt um 21.00 nach Hause!!). Dementsprechend waren um kurz vor neune allesamt sturzbetrunken. Die Party ging für uns Deutsche dann natürlich noch weiter, nachdem wir die Japaner ins Bett geschickt hatten. Allerdings nur bis um 23.00 weil da bereits die letzte Bahn fuhr (es war übrigens Freitag. Ja, ich wiederhole: FREITAG!)

Am nächsten Tag ging es nach Ginza und hier sieht man Japan dann auch endlich wie man es sich vorstellt: groß, bunt, schnell, fantastisch! Erschreckend war nur der H&M der uns fröhlich anblinkte und die (ungelogen!!) 1.000 Japaner die zwei Blocks Schlange dafür standen.









Nach der überteuerten Einkaufsmeile sind wir dann auf den Dentsu Tower gegangen, von dem aus man ganz Tokyo sehen konnte.

Wieder in Akihabara haben wir uns dann ein paar Otaku (Freak) Shops angeschaut ehe wir Katti, Flow, Henning und André getroffen haben und nach Hause getrottet sind (Yeaa: Ame ga futta!! Weil’s geregnet hat, konnte ich endlich meinen durchsichtigen Regenschirm benutzen!!).




Mittwoch, 24. September 2008

Leben in Japan


Hallo und Konnichiwa!

Hier soll nun der lang erwartete Blog online gehen, auf dem ich meine
Erfahrungen und Erlebnisse aus Japan nieder schreiben werde.

Ich werde auch einige
meiner bereits hunderter Fotos hochladen, weil diese meist mehr aussagen als hundert Worte.

Zuerst jedoch eine grobe Beschreibung meines Lebens hier und den ersten Erfahrungen mit den Nihonjin und ihrer verrückten Kultur:

Hocken! Japner sitzen nicht, sie hocken! Und hauptsache niemand sieht genauso aus wie man
selbst. Je verrückter, desto besser! Hier an der Uni sieht man es mehr denn je, Individualismus, wie man ihn von Japan nun überhaupt nicht kennt. Lautsprecherstimmen den ganzen Tag, jeder nickt einem zu, ob man ihn nun kennt oder nicht und schon nach einer Woche scheint die ganze Stadt zu wissen wer diese komischen Gaijin (Ausländer) sind, die hier in Saitama ein und aus gehen. Ausländer sind hier nach wie vor eine attraktion, was einerseits ganz lustig ist, aber manchmal auch ganz schön nerven kann.

Wir - das sind drei Studienkommilitonen und ich - sind jetzt schon eine Woche hier und haben bereits halb Tokyo gesehen; darunter fällt Tokyo Bay und die berühmte Rainbow Bridge, Ginza das teuerste Shopping Viertel wo Japan endlich mal genauso aussieht wie man es sich vorstellt: Leute, Leute, Leute und Lichter, Reklame, etctec.

Wir waren auch schon auf einigen Hochhäusern (47. Stock) von wo aus man die ganze Stadt sehen konnte. Die stadt ist gar nicht so gruselig und erschlagend wie man immer erzählt bekommt und selbst in der Bahn wurde ich noch nicht von Menschenmassen erdrückt. Japan ist wirklich sehr, sehr schön und es gibt viel mehr zu sehen als man auch nur annähernd entdecken kann. Ich hatte vor zwei Tagen auch schon mein erstes Erdbeben, aber es war nur ein kleines von Stärke 3. Es fühlt sich ungefähr so an, als würde direkt neben einem ein überladener Schwertransporter vorbeirauschen. So viel zu meiner ersten Woche! Weiter geht es dann in Kyoto und mit Beginn meines Studiums Anfang Oktober.

Liebe
Grüße aus Japan, der verrückten Stadt am anderen Ende der Welt!

Jenny